EZG Deutsches Qualitätsgeflügel
  • Startseite
  • Aktuelles
  • Über uns
    • Vorstand >
      • Bilder
    • Satzung
  • Partner
    • Links
  • Kontakt
  • Impressum
  • Mitgliederbereich
    • Intern >
      • Downloads
      • Bilder von der Hollandfahrt

Zusammenfassung Fokus Geflügel 2016

28/9/2016

0 Kommentare

 
Bild

Moderator Uwe Haring führte professionell durchs Programm

Bild

Best3-Geschäftsführer Rainer Dullweber begrüßte die Gäste

 


​Oliver Balkhausen von der Firma ADM in Hamburg berichtete über globale Entwicklungen am Rohwaren-Markt:

In den letzten drei Jahren habe es gute Weizen- und Mais-Erträge in der Welt gegeben und es wurden größere Bestände aufgebaut in Höhe von circa 25% des jährlichen Verbrauchs. Allerdings sei ein großer Anteil davon in China und somit nicht verfügbar. In der EU gäbe es weniger Vorräte an Weizen sowie eine schlechte Maisernte, somit seien Importe erforderlich. Weltweit gäbe es Qualitätsprobleme beim Weizen, der Weizen werde zum hohen Anteil als Futterweizen verkauft werden müssen. Es gäbe eine Rekord-Produktion bei Soja, aber einen sehr großen weltweiten Verbrauch, deswegen sei der Soja-Vorrat relativ gering. Die tierische Produktion in den Entwicklungsländern sei stark angestiegen. Im Futter würden anteilig immer mehr Ölschrote eingesetzt gegenüber früher. Die Rapsvorräte seien knapp, dagegen gäbe es eine Rekordernte bei Sonnenblumen. Die Importgenehmigung für neue GMO-Sorten werde in der EU stark verzögert und sei ein Problem, da 95% der weltweiten Produktion GMO-Sorten seien. Genom-Editing sei ein neues Zuchtverfahren, ein Nachweis wie bei GMO sei hier nicht möglich.


​
​
​Dr. Michael Lüke von der EW-Group in Visbek berichtete über moderne Geflügelzucht:

Die Zuchtziele hätten sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Es werde mehr das Zuchtziel Tierschutz beachtet. Die genetische Vielfalt sei für die Zucht sehr wichtig, die verschiedenen Ausgangs-Rassen müssten erhalten werden. Zuchtziele seien nur längerfristig erreichbar. Da die Erbanlagen des Huhns inzwischen vollkommen entschlüsselt seien, sei die genomische Selektion die Zucht der Zukunft. Dabei würden direkt Teile des DNA Strangs ausgetauscht und so die entsprechenden Eigenschaften gewonnen. Jedoch dauere es ca. 4 Jahre bis die Eigenschaften eines Hahns über Großeltern und Elterntiere in der Mast verwertet werden könnten. Ein großer Erfolg der Zuchtarbeit der letzten Jahre sei die Ressourcen-Schonung. Es werde weniger Futterfläche für die Fleischerzeugung benötigt. Seit 1999 werde in den Zuchtbeständen keine Antibiotika beziehungsweise Kokzidiostatika mehr eingesetzt. Die Zucht sei ausgerichtet auf Darmgesundheit, Fußballengesundheit und neuerdings weniger Wasserverbrauch. Weniger Wasserverbrauch bedeute trockenere Einstreu und somit bessere Fußballengesundheit und weniger Antibiotikaeinsatz. Neuerdings würden langsam wachsende Tiere gefordert, dabei verschlechtere sich allerdings die Futterverwertung und es würden mehr Ressourcen verbraucht.

Leo Graf von Drechsel referierte über den Standort Deutschland - Sind wir in Zukunft wettbewerbsfähig?

Als Geflügelhalter sei man täglich konfrontiert mit Kritik. Es gibt viele Regulierungen von TTIP (Stichwort Chlor-Hähnchen) über Umwelt, Umgebung, Agrarwende und Düngemittelverordnung. Der Druck auf die Politik sei immens. Die Wirtschaftlichkeit müsse jedoch gegeben sein, der Export sei daher ein wichtiges Ventil. In China seien z.B. Flügel und Füße von Hühnern bzw. Hähnchen sehr begehrt.
Graf Drechsel betonte die Verantwortung der Tierhalter gegenüber der Tierhaltung, der Konsens und die Akzeptanz der Bevölkerung sei sehr wichtig. Ständig gebe es ein Grundrauschen negativer Art, jedoch ständen das Konsumverhalten und die Kritik der Verbraucher im Widerspruch zueinander. Der Verbrauch an Geflügelfleisch sei in den letzten Jahren gestiegen, dabei sei Hähnchenfleisch gegenüber anderen Fleischarten wettbewerbsfähiger, da es die Ressourcen mehr schone. Es werde ein Wachstum für das Geflügelfleisch erwartet.
Obwohl viel diskutiert hätten sich Bio-Fleisch und auch Bio-Eier beim Verbraucher bisher nicht durchgesetzt: nur 1% der Fleischproduktion seien Bio-Hähnchen.
​Bei der Tierwohl-Diskussion seien die NGOs die Taktgeber, die Medien würden die Kritik aufnehmen und auch der Handel hätte ein Ohr dafür. Der Einfluss auf die Politik sei sehr groß, weniger auf die Verbraucher. Stichworte seien das Töten von Hahnenküken, Umweltschutz, Filtererlass, Düngeverordnung, das Baugesetzbuch und der Klimaschutzplan. Bei Umsetzung der vom Gutachten des wissenschaftlichen Beirats geforderten Maßnahmen wäre ein jährlicher Bedarf von fünf bis acht Milliarden Euro erforderlich.
Der Verzicht auf das Schnabelkürzen sei gut angekommen. Ein Tierwohl-Programm sei leistbar. Die Geflügelwirtschaft in Deutschland müsse einen Standard produzieren, den der Konsument beziehungsweise der Handel wolle.

Udo Pollmer, Leiter des europäischen Instituts für Lebensmittel und Ernährungswissenschaften, sprach zum Thema: Müssen wir alle ins Gras beißen? Der Veganismus auf dem Prüfstand

Gutachten des wissenschaftlichen Beirats forderten ein radikales Ende der Massentierhaltung. Das Gutachten sei jedoch von Politikern beauftragt worden, die sich später dann darauf berufen könnten.
Es wurde kürzlich von der Weltgesundheitsorganisation vor dem Verzehr von zu viel Fleisch gewarnt, da es angeblich Krebs verursachen könne. Die angebliche Studie hierzu existiere jedoch überhaupt gar nicht.
Zum Thema Cholesterin bemerkte er, dass dieses völlig unbedenklich sei in der Nahrung. Es gebe wissenschaftlich erwiesen keinen Zusammenhang zwischen Cholesterin in der Nahrung und dem Cholesteringehalt im Blut.

Zum Thema Antibiotikaresistenz wies Herr Pollmer darauf hin, dass dreiviertel der Asia-Gemüse resistente Keime hätten. Krankenhäuser und Mediziner hätten in der Massentierhaltung einen Buhmann gefunden, um von selbst verursachten Problemen abzulenken.

Er kritisierte Veröffentlichungen, die inzwischen auch in Schulbüchern Eingang gefunden hätten, dass zum Beispiel für ein Kilo Fleisch 15000 Liter Wasser benötigt werde. Dabei sei einfach die Regenmenge genommen worden, die auf die Weide gefallen sei, auf der die Kühe weideten. Diese Menge sei dann im Verhältnis gesetzt worden zum Fleisch der Kühe.
Es gebe immer mehr Verordnungen bezüglich der Tierhaltung. Verordnungen setzten aber voraus, dass es einen Konsens in der Bevölkerung gebe. Die NGOs sorgten für den Konsens.

Veganer argumentierten oft, dass die für die Fleischerzeugung notwendigen Tiere den Menschen das Essen weg fressen würden. Dabei würde aber nicht berücksichtigt, dass weltweit 64% der Flächen nur für die Tierhaltung geeignet seien. Der Mensch könne nun mal kein Gras verdauen, was er an drastischen Beispielen darstellte.

Am Beispiel Spargel verdeutlichte er, dass dieser drei Jahre wachsen müsse und zu 95% aus Wasser bestehe. Auf der gleichen Fläche könne die zwanzigfache Nährstoffmenge mit Getreide oder Kartoffeln erzeugt werden.
Die Sojabohne sei aufgrund ihrer Giftigkeit für den menschlichen Verzehr wenig geeignet, vor allen Dingen nicht für Kinder, da sie aufgrund des Schutzes vor Fressfeinden Hormone und giftige Stoffe enthielte.

Bild

Die Referrenten beantworteten in der anschließenden Diskussion Fragen der Gäste
von links: Udo Pollmer, Oliver Balkhausen, Leo Graf von Drechsel, Dr. Michael Lüke

Bild

Ungefähr 250 Besucher waren zu der Veranstaltung erschienen

0 Kommentare



Hinterlasse eine Antwort.

    Autor

    Bernhard Janßen
    Webmaster  EZG Deutsches Qualitätsgeflügel

    Archive

    Januar 2018
    Dezember 2017
    November 2017
    Oktober 2017
    August 2017
    Juli 2017
    Juni 2017
    Mai 2017
    März 2017
    Februar 2017
    Januar 2017
    Dezember 2016
    November 2016
    Oktober 2016
    September 2016
    August 2016
    Juli 2016
    Juni 2016
    Mai 2016
    April 2016
    März 2016

    Kategorien

    Alle

    RSS-Feed

EZG Deutsches Qualitätsgeflügel w.V.
  • Startseite
  • Aktuelles
  • Über uns
    • Vorstand >
      • Bilder
    • Satzung
  • Partner
    • Links
  • Kontakt
  • Impressum
  • Mitgliederbereich
    • Intern >
      • Downloads
      • Bilder von der Hollandfahrt